Homo Drosophila
 
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Homo Drosophila

 
Homo Drosophila | Foto Sarah Leimcke Homo Drosophila | Foto Sarah Leimcke Homo Drosophila | Foto Sarah Leimcke Homo Drosophila | Foto Sarah Leimcke Homo Drosophila | Foto Sarah Leimcke Frau trifft Fliege | Foto Martin Frau trifft Fliege | Foto Martin Frau trifft Fliege | Foto Martin Frau trifft Fliege | Foto Martin Frau trifft Fliege | Foto Martin Frau trifft Fliege | Foto Martin



Jahr: 2007

Ausgangspunkt der Arbeiten Homo Drosophila bildet die Fotoarbeit Frau trifft Fliege, 2006. Sarah Leimcke trägt zum ersten Mal in ihrer künstlerischen Arbeit ein von ihr gefertigtes Stück. Es ist eine Kopfbedeckung, die an die Kopfform der schwarzbäuchigen Taufliege (Drosophila melanogaster) erinnert. Durch ihre einfache Züchtung und kurze Generationsfolge ist sie einer der bekanntesten Modellorganismen der Biologie und Biomedizin. Mit Leimckes einfach gestalteten Masken fungieren Menschen in einer vergleichbaren Funktion. Zunächst treten Leimckes Menschenfliegen in Versuchsanordnungen auf. In der Arbeit Frau trifft Fliege begegnet eine Menschenfliege einer üppigen Blondine Im Film Fliegenmetamorphose sind krabbelnde Menschenfliegen zu beobachten. Spätere Arbeiten zeigen die Eigenständigkeit und die Entwicklung der Leimckeschen Menschenfliege. Sie steht auf und wird buchstäblich zur Homo Drosophila, zur Menschenfliege.
In den nachfolgenden Installationen agieren die Träger der Masken in Rauminstallationen aus verschiedenen Möbelstücken und Projektionen des Filmes Fliegenmetamorphose.
An unterschiedlichen Orten verschieben sich dabei die Medien und Hierarchien.
Einmal liegt der Fokus auf der Rauminstallation, ein anderes Mal sind die Projektionen des Filmes wichtiger.
Erstmals taucht, bei Leimckes Arbeiten, live improvisierte Musik von Jens Vetter auf. Ihren Ursprung hat die Musik in konzeptionellen Samples aus der Natur, die dann über Analogsynthesizer und Loop Station bearbeitet und verfremdet wurden.
Herausragend unter den Homo Drosophila Installationen ist die Arbeit von 2008, während der „Ostrale“ in Dresden. Vier Inseln sind im Hafenwasser. Drei schwimmen, ähneln einer Wohneinheit. Ein Wohnzimmer, eine Schlafstube und eine Küche auf der Wasseroberfläche. Eine Insel gleicht einem Labor und ist mit dem Land verbunden. Die vier Bestandteile funktionieren als autonome Skulpturen. Sie sind weiß, zart und fragil. Tagsüber ruhte die Installation im Wasser. Nur am Abend veränderte sich die Atmosphäre. Aus dem Labor schallt Sound, auf das Hafenbecken werden Fliegenfilme projiziert und überall treten Leimckes Fliegenmenschen auf. Sie schwimmen, sie kriechen, tauchen, tanzen und laufen. Es baut sich eine skurrile Welt um die und in der Installation auf, bis die Projektionen und Geräusche vergehen, die Fliegenmenschen verschwinden und die Inseln ruhig im dunklen Hafenbecken dümpeln. Es ist nun dem Zuschauer möglich, das Unmögliche zu denken.


Materialien:
Fahrradreifen, Fahrradschlauch, Fahrradventile, Ösen, Küchensiebe, Silberstoff, Schafwolle, Reiterhose, Reißverschlüsse, starker Faden

Umsetzung:
Handnaht, Nähmaschine, Nietzange, Lochzange, Hammer, etc.

Stückzahlen:
9 Kopf-Masken
2 Kostüme
2 Paar Schuhe
1 Paar Handschuhe ein Fliegenkragen




>>  Homo Drosophila in Performance.
>>  Homo Drosophila in Video.