Hühnerfrikassee ist die bisher dichteste und klarste Arbeit von Sarah Leimcke und Jens Vetter. Der Ablauf und Aufbau ist in allen Versionen gleich. Es gibt immer eine bereits bestehende Installation aus Instrumenten, Tisch und Herd. Neben Leimckes vielfältiges Equipment kommt wahlweise je nach Raum eine Umzäunung, oder auch der Film Hühneraerobic hinzu.
In dieser filmischen Arbeit betreiben acht Frauen in einer Halle Aerobic. Ihre Kleidung und Trainingsart erinnert an die Fitnessbewegung der 80iger Jahre. Im Unterschied dazu wird Leimckes Turngruppe von drei Hühnern überblendet. Aus diesem Zusammenspiel stellt sich die Frage, wer das Huhn bzw. die Hühner sind?
In der eigentlichen Performance Hühnerfrikassee erscheinen Leimcke und Vetter in goldenen Hühnerkostümen mit einem vollen Einkaufswagen und einer Leiter auf dem Plan. Dann teilen sich die beiden auf: Vetter macht die Musik. Leimcke kocht auf der Hühnerleiter Hühnerfrikassee mit Speckknödel-Soufflé. Beide singen in deutscher Sprache. Das Kochrezept und Episoden aus dem Leben eines Huhnes werden besungen. Ähnlich den Ameisenmenschen sind die Lieder voll von Anspielungen auf das menschliche Dasein. Spätestens an dieser Stelle ist klar, welche Doppeldeutigkeit in der Videoarbeit Hühneraerobic und in der Performance Hühnerfrikassee stecken. Die „Chicks“, amerikanische Bezeichnung für Tussis, sind los. Die Performance ist zu Ende, wenn Leimcke das Essen fertig gekocht hat, das Essen den Zuschauern auf dem Tisch serviert, die Musik endet und beide die Installation verlassen.
Materialien:
Goldstoff, Fahrradreifen, Fahrradschlauch, Fahrradventile, Ösen, Küchensiebe, Krähenfedern, starker Faden, etc.
Umsetzung:
Handnaht, Nähmaschine, Nietzange, Lochzange, Hammer, etc.
Stückzahlen:
2 Kopf-Masken
2 Kostüme
2 Paar Schuhe
ein Kragen
ein Messer mit Beinhalter